Zwei Hahner meistern den Hamburg Marathon

Am vergangenen Sonntag fand in der zweitgrößten deutschen Stadt die zweitgrößte deutsche Marathonveranstaltung statt. Mit dabei waren auch zwei Hahner Läufer, die mit ganz unterschiedlichen Erwartungen an diese Aufgabe herangingen. Unser sportliches Multitalent Julia Behrendt, die im vergangenen Jahr als erste Hahnerin den Kitzenhauslauf gewinnen konnte, hatte gleich für ihren allerersten Marathon eine Zeit um 3:30 angepeilt, während Norbert Kindel bei seinem insgesamt elften Marathon nach fast sechsjähriger Abstinenz eigentlich nur gut (und „möglichst weit unter 4 Stunden“) ins Ziel kommen wollte.

Nachdem man am Samstag bereits ausgiebig die wunderschöne Hansestadt erkundet und am Abend die obligatorische Portion Nudeln eingeworfen hatte, war der große Tag dann gekommen, an dem sich die langen und einsamen Trainingsläufe jenseits der 30-km-Marke endlich auszahlen sollten. Die Sonne lachte vom blauen Himmel, der Wind blies ein wenig zu stramm über das platte Land, aber immerhin lagen die Temperaturen im Läufer-freundlichen einstelligen Bereich, was die mitgereisten Hahner Fans nicht ganz so zu schätzen wussten. Pünktlich um 9 ertönte der Startschuss und hinter den Top-Athleten aus Afrika nahmen gut 30.000 weitere stramme Läuferwaden die 42,195 Kilometer in Angriff. Julia kämpfte zunächst mehr mit ihrer Nervosität und Marathon-Unerfahrenheit als mit der Laufstrecke und so kam es, dass die beiden Hahner die ersten 18 km gemeinsam in Angriff nahmen und das mit einem Durchschnittstempo von unter 5 Minuten pro Kilometer auch erstaunlich flott. Schnell erreichte man Sankt Pauli und Altona und lief anschließend vorbei an den Landungsbrücken, der (wie immer) fast fertigen Elbphilharmonie, der Speicherstadt und dann in einem langen Linksbogen Richtung Binnenalster, wo die beiden Lauftreff-Fans Silke und Andrea sowie die komplette Familie Behrendt schon warteten und unsere Langläufer nochmals kräftig auf Trab brachten. Nach Umrunden der Binnenalster hatte Julia ihre Anfangsnervosität vollends abgeschüttelt und sie verschärfte nun das Tempo sogar noch ein wenig. Norbert ließ sie dann auch ziehen, da er schon hier weit unter seiner angepeilten Zeit lag und sich darüber freute, jetzt endlich sein Tempo laufen zu können. In einem großen Bogen ging es um die Außenalster herum, im Zickzack durch den Hamburger Norden (ohoooo, hier gab’s sogar einen spürbaren Anstieg!), vorbei am Flughafen und schließlich wieder zurück Richtung Stadtmitte, wo am Messegelände unter ohrenbetäubendem Jubel der Start/Zielbereich erreicht wurde. Die Stimmung an der Strecke war fast ausnahmslos gigantisch und alles andere als hanseatisch kühl – mehr als 700.000 Zuschauer säumten die Strecke und zahlreiche Bands, einzelne Musiker oder dicke Musikanlagen pushten die Marathonis immer weiter dem Ziel entgegen. Auch wenn die Beine auf den letzten 10 Kilometern schwer wurden, liefen unsere Läufer schließlich gesund und putzmunter über den roten Zieleinlaufteppich und die so lange herbeigesehnte Ziellinie. Nach den gut 42 Kilometern zeigte die Zeitanzeige für Julia eine 3:27 und für Norbert eine 3:34 – beide waren mehr als zufrieden damit und nahmen überglücklich und stolz ihre Medaillen in Empfang.

Der Kurztrip nach Hamburg hatte sich wieder einmal absolut gelohnt und ging schon am Sonntagnachmittag mit der langen Heimfahrt zu Ende. Da unsere beiden Marathonrenner bereits drei Tage später wieder beschwerdefrei laufen konnten, kann das ja alles nicht so schlimm gewesen sein. Ein dickes Dankeschön möchten die Beiden an ihre Fans vor Ort für die grandiose Unterstützung, aber auch an die daheimgebliebenen Lauftreff-Kollegen richten – Letztere haben nämlich sehr zahlreich die NDR-Liveübertragung verfolgt, nebenbei im Internet die Zwischenzeiten der Hahner Läufer kontrolliert und bereits Sekunden nach dem Zieleinlauf ausführlich in der WhatsApp-Gruppe des Lauftreffs kommentiert. In so einem tollen Team macht’s einfach doppelt Spaß!


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