ANEKDOTEN

Vorkriegs-Erinnerungen von August Löhr

Unser Vereinsmitglied August Löhr erinnerte sich, wie damals 1928 am Fronleichnamstag, der erste Fußballclub in Hahn gegründet wurde. Männer wie Nik. Koch, Josef Wagemann, Josef Tings und August Löhr begannen in der Gaststätte Johann Koch (Sief) neue Mitglieder zu werben und erreichten die stolze Zahl von 17.
Der Sportplatz war auf dem Knipp und später am Katzenstein. Bereits damals wurden die Farben schwarz und gelb für die Trachten ausgewählt, jedoch mußte jeder Spieler seine Tracht selbst kaufen.
Auch der Name F.C. Inde Hahn stammt aus dieser Zeit. Erst im Jahre 1934 (Hitlerzeit) löste der Verein sich auf durch Einberufung junger Fußballspieler zum Wehrdienst.
Aus dieser Zeit erinnerte sich August Löhr noch, wie der Spieler Nik. Koch in Eschweiler-Röhe bei einem Spiel zum Schiedsrichter sagte: „Du dees jo jrad esu als off dä Platz dich jehööt!“. Antwort = Platzverweis !
In Werth mußten die Hahner einmal nach dem Spiel flüchten, weil sie das Spiel gewonnen hatten. Der Fahrer Jakob Hickertz hatte vorsorglich schon die Kleidung der Spieler in den Wagen geholt. So fuhren sie ohne Waschen und Umkleiden nach Hause.
Die beiden ständigen Begleiter Peter Koch und Heinrich Kloubert nannte man, obwohl sie nicht aktiv mitspielten, „Rechts- und Linksaußen“.
Der Vereinsname war zuerst „Borussia“, dann „DJK“ und wurde 1929 in “F.C. Inde Hahn” umbenannt.

Vorkriegs-Erinnerungen von Josef Wagemann

Zu diesem Bild (gemeint ist das Bild der ersten Hahner Fußballmannschaft von 1927 – siehe Fotokiste) erzählt uns Josef Wagemann, der lange zu den ständigen Zuschauem und treuen Anhängern unserer Spiele zählte, folgendes:
An einem Sonntagnachmittag trafen sich die Spieler vor dem Haus Stevens, um ein Erinnerungsfoto zu machen. Eine Fußballtracht gab es nicht. Man spielte gegen Venwegen oder Walheim, und hier erübrigte sich eine Tracht, da man sich ja untereinander kannte. Ein Spielleiter (Schiedsrichter) wurde aus den eigenen Reihen ermittelt.
Von ersparten Groschen wurde ein Ball gekauft. Der Sportplatz befand sich auf dem Katzenstein. Schon damals nannte man den „wilden Verein“ „Eule“ Hahn. Die Kameradschaft wurde gepflegt, und nach dem Spiel sang man das Kampflied:
Steht der Torwart auf der Lauer,
schaut uns ganz verdächtig an,
die Verteidiger eine Mauer
läßt kein Ball ans Tor heran.
Doch die Harf, die Helfershelfer
kombinieren gut,
und die kleinen aber flinken
Stürmer schießen Tor auf Tor.

Erinnerungen unseres Ehrenmitglieds Peter Rütgers an die Gründungsjahre des FC Inde Hahn

In der Gaststätte Peter Koch kam das Gespräch auf, wie allerorts, so auch in Hahn, einen Fußballverein zu
gründen. Peter Rütgers, der von 1920 bis Kriegsende in Venwegen Fußball spielte, wurde 1946 von einigen Hahner Fußballfreunden angesprochen mitzumachen.
Begeistert von dem Vorschlag sagte er zu und brachte, um eine komplette Elf zustandezubringen, noch zwei gute Spieler aus Haaren (Wilms und Kogel) sowie aus Venwegen den Spieler Kuckelkorn mit.
In der damaligen schlechten Zeit konnte man für Fleisch Spieler kaufen.
Das erste Freundschaftsspiel auf dem Sportplatz in Hahn wurde gegen Walheim ausgetragen. Eine komplette Tracht gab es noch nicht, in weißen Oberhemden und schwarzen Turnhosen wurde gespielt. Peter Rütgers bekleidete das Amt des Spielführers. Vor dem Spiel wurde schnell der Platz abgezeichnet.
Von einem Herrn Alt von Alemannia Aachen erhielten sie gegen Lebensmittel den ersten Ball.
Als 1947 die Mannschaft beim Verband angemeldet wurde, bekamen sie die erste Tracht schwarz / gelb.
Die Gegner hießen: Mausbach, Gressenich, Münsterbusch, Lichtenbusch, Walheim, Rott, Kornelimünster und Breinig. Die große Frage war, wie kommen wir dahin. Zu den naheliegenden Orten fuhren wir mit dem Fahrrad. Herr Peter Rütgers besaß damals schon ein Motorrad. Nicht selten wurde er von dem Wachtmeister Ligutke ermahnt, doch nicht zu viert auf einem Motorrad zu fahren, bei weiteren Fahrten wie Gressenich und Mausbach stiegen sie auf den offenen LKW unseres begeisterten Fußballanhängers Peter Koch.

Leserbrief aus der Vereinszeitschrift 8/82

Voller Enttäuschung mußten wir, C-Jugendliche, bemerken, daß in der Vereinszeitschrift 7/82 viel Lob über die Damenmannschaft geschrieben wurde. Eine Person aber, der ein Höchstlob zustand, nämlich Karl-Heinz von der Weiden, wurde kaum erwähnt. Er hatte uns in mühevoller Kleinarbeit so weit gebracht, daß wir mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ungeschlagen die Meisterschaft erringen konnten.
Dies allein war ein Verdienst unseres erstklassigen Trainers.
Wir wünschen ihm für die kommenden Jahre wieder viel Erfolg.
Für die C-Jugend: Dirk Crott

„Spiel doch den Uwe nicht an!“ (Erinnerung von Norbert Kindel)

Eines schönen Sonntags zu Beginn der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts stand mal wieder ein Meisterschaftsspiel unserer zweiten Mannschaft auf dem Programm.
Niemand ahnte etwas Böses – der Platz war gut, die Stimmung der Spieler und Betreuer ebenfalls.
Auch unser linker Verteidiger Uwe Nießen kleidete wie seine 10 Kameraden den gut gebauten (wenn auch insgesamt etwas zu kurz geratenen) Körper in das gelb-schwarze Trikot und betrat müde aber hoffnungsfroh den Platz. Auch er ahnte noch nichts Böses.
Das Spiel lief für uns in den ersten Minuten ganz ordentlich – wie in dieser Saison fast üblich.
Doch dann passierte es – unser Torwart (war es Andi Bolz? – ich weiß es nicht mehr genau) legte sich den Ball zum Abstoß auf der 5-Meter-Linie zurecht.
Vorne mal wieder alles zugedeckt – hmmm – dann bleiben ja noch meine treuen Abwehrspieler.
Und so kam es, dass er den Ball schnurstracks zum Linksverteidiger Uwe spielte. Dieser hatte aber dummerweise ein kleines Handicap – nämlich seinen rechten Fuß (zu seiner Ehrenrettung muss gesagt werden, dass der linke umso stärker war). Und dieser rechte Fuß kam ihm bei der Ballan- und -mitnahme derart in die Quere, dass das runde Leder schließlich schneller als gedacht beim Gegner landete.
Diese Situation hätte natürlich jeden Trainer dieser Welt auf die Palme gebracht. Ebenso erging es unserem damaligen Chef Karl-Heinz von der Weiden – ansonsten ein absolutes Vorbild und jederzeit Herr seiner Worte.
Aber überraschenderweise war es nicht der arme Uwe, der von ihm eingepackt wurde – nein, unser Torwart wurde belehrt mit den sechs legendären Worten, die alle, die sie damals gehört haben, wohl niemals vergessen werden: “Spiel doch den Uwe nicht an!”.
Diese Aufforderung eines Trainers an seine Mannschaft, einen ihrer Spieler links liegen zu lassen, ist seitdem viele Male zitiert worden und hat immer wieder für Heiterkeit gesorgt.
Und unser Uwe hat’s gut verkraftet – er durfte in vielen weiteren Spielen sein Können unter Beweis stellen und hat sogar das eine oder andere Mal den Ball von seinen Mitstreitern zugespielt bekommen – wenn auch anfangs stets mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

Der schnellste Hattrick aller Zeiten (1996)

In der Hinrundenpartie der Saison 1996/97 gegen den Burtscheider FC III, das mit dem absoluten Rekordergebnis von 22:0 endete, gelang Bernd Vandeberg in nur 3 Minuten ein lupenreiner Hattrick.
Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, da man innerhalb dieser Zeit zweimal zurück in die eigene Spielhälfte laufen muss und der Gegner neu anstoßen darf !

Mit gebrochenem Bein geht’s manchmal besser (Auszug aus der Vereinszeitschrift 35/96)

Zu Ralf Offermann bleibt zu sagen, dass er mit seiner Verletzung (die sich später als Knöchelbruch herausstellte) wegen mangelnder Auswechselmöglichkeit noch 85 Minuten mitspielte und auch noch ein Tor schoss.
In Mannschaftskreisen hielt sich lange das Gerücht, dass er mit gesundem Fuß wie gewohnt vorbei geschossen hätte.

Wo liegt eigentlich Orsbach ??? (1997)

Diese Frage kann jeder Spieler der zweiten Mannschaft nun genau beantworten. Am letzten Spieltag mußten wir beim OSV Orsbach zu unserem Auswärtsspiel antreten. Kein Spieler hatte je gegen Orsbach gespielt und kannte Anfahrt und Lokalität der Sportanlagen. Also verabredeten wir in weiser Voraussicht einen früheren Abfahrtstermin am Vereinslokal „Zur Inde“. 9.45 Uhr – 15 Minuten früher als gemeinhin üblich. Einige Spieler wollten jedoch direkt ab ihrem Wohnort nach Orsbach fahren, um keinen Umweg über Hahn in Kauf zu nehmen.
Am Spieltag, machten wir uns gegen 10:05 Uhr auf nach Orsbach, da viele die verabredete frühere Abfahrt natürlich vergessen hatten. Ein Spieler behauptete, den Weg zum Ziel blind zu kennen, ein anderer favorisierte eine Alternativroute, die der Computer berechnet hatte. Jedem dieser beiden schloß sich ein weiteres Fahrzeug
an.
Fazit: 2 Routen ab Hahn waren zu testen, Spielbeginn 11:00 Uhr.
Route 1 endete um 10:35 Uhr in Kohlscheid, wo der „Pfadfinder“ behauptete: „Da war früher doch immer ein
Schild !“.
An einer Tankstelle fragten wir nach dem Weg, worauf man uns zurück nach Richterich und von dort aus nach Laurensberg schickte. Hier erblickten wir auch ein Schild mit dem Schriftzug Orsbach dem wir folgten – und nach wenigen Metern befand sich hier auch ein Sportplatz. Dieser gehörte aber dem VfJ Laurensberg – also weiter, 10:45 Uhr. Hier teilten sich nun die beiden Wagen dieser Route und versuchten ihr Glück auf eigene Faust.
Die Wagen auf Route 2 „verfranzten“ sich ebenfalls, da im Computerausdruck eine wesentliche Abzweigung nicht erkennbar war. Nur die 2 Wagen, die die direkte Anfahrt wagten und auf Stadtplan bzw. „genaue“ Ortskenntnis setzten, waren gegen 10:15 Uhr in Orsbach.
Ergebnis dieser Sternfahrt: 10:55 Uhr traf der letzte Spieler in der Umkleidekabine des OSV ein – ausreichend.
Einhellige Meinung: „Et is noch immer jot jejange !“.
Spieler des OSV bestätigten uns, daß fast alle Mannschaften ähnliche Probleme haben.
Ach ja das Spiel gewannen wir locker mit 6:3 Toren.