Hahn verliert in Hälfte 2 völlig den Faden
Im ersten Meisterschafts-Heimspiel des Jahres 2017 traf unsere 1. Mannschaft am heutigen Sonntag auf die Spvg. Wesseling-Urfeld. Die Gäste vom Rhein waren seit sieben Punktspielen ungeschlagen, so dass man erneut eine schwere Aufgabe zu bewältigen hatte.
Bei besten äußeren Bedingungen und vor stattlicher Zuschauerkulisse kam die Begegnung nur sehr langsam in Fahrt. In den ersten knapp 20 Minuten vermisste man Tempo, Präzision und Struktur, so dass bei einigen Zuschauern schon Gedanken an das torlose Hinspiel aufkamen. Sie sollten sich aber sehr bald getäuscht sehen, denn allmählich nahm die Partie Fahrt auf. Die erste gute Aktion setzte Takato Fukuhara, der in der 18. Minute nach feiner Einzelleistung am Gäste-Keeper scheiterte. In der 23. Minute agierte die Hahner Hintermannschaft nach einem Querschlag viel zu unentschlossen, so dass Proenca keine Mühe hatte, die erste Chance der Gäste gleich zum 0:1 zu verwerten. Nur wenig später hätte es nach einer turbulenten Aktion im Hahner Strafraum 0:2 stehen können, doch gleich zweimal konnte man auf der Torlinie klären. Das Hoch der Urfelder hielt aber nicht lange an, denn nur 5 Minuten nach dem 0:1 ging es bei Hahn schnell über die rechte Außenbahn, Mergim Statovci konnte die Flanke nicht verwerten, aber der hinter ihm stehende Takato Fukuhara drückte den Ball zum Ausgleich über die Torlinie. Weitere 4 Minuten später wurde Statovci im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht und der Gefoulte selbst setzte den fälligen Strafstoß sicher zum 2:1 in die Tormaschen. In der 43. Minute vergab Fukuhara aus kurzer Distanz freistehend vor dem leeren Tor, doch er musste sich nicht allzu lange grämen, denn gleich der folgende Angriff brachte die 3:1-Pausenführung: Hassan Koubaa setzte sich schön auf Rechtsaußen durch und seine perfekte Flanke drosch wiederum Mergim Statovci ins Tor der Gäste, von denen in dieser Phase des Spiels kaum etwas zu sehen war. Da beide Abwehrreihen in der ersten Spielhälfte nicht immer sicher wirkten, war so ziemlich jedem klar, dass auch nach dem Seitenwechsel weitere Treffer folgen würden.
Und schon in der 48. Minute wurde diese Vermutung bestätigt, als Hayit die Lufthoheit der Gäste mit einem Kopfballtreffer nach Freistoßflanke zum Anschlusstreffer nutzte. Weiter ging es mit dem munteren Torreigen, doch leider wurde in Halbzeit 2 nur noch eines der beiden Tornetze strapaziert. Nach einem unnötigen Foul vor dem Hahner Sechzehner legte sich der Urfelder Pascal Langen das Runde zurecht und zirkelte es wunderbar über die Hahner Mauer hinweg genau ins Eckige und sorgte so sehenswert für den Ausgleich. Auch Hahn hatte immer wieder gute Tormöglichkeiten, da auch die Gästeabwehr nicht wirklich sattelfest wirkte – bei der besten wurde der Schuss von Hakim Aikar von der Torlinie gekratzt. Das Spiel wogte hin und her – von der Langeweile der ersten Viertelstunde war nun nichts mehr zu spüren. Und da war ja noch die Lufthoheit der Urfelder bei Standardsituationen – die nutzte Klein bei einem Eckball in der 79. Minute zur erneuten Gästeführung und als nach einem weiteren Hahner Abwehrschnitzer in der 82. Minute das fünfte Tor für die Spielvereinigung (erneut durch Langen) fiel, da war die Enscheidung gefallen. Zwar steckte unser Team nicht auf, aber es wollte nun nicht mehr viel gelingen. Die Gäste machten in der letzten Minute der Nachspielzeit durch Unzola sogar noch das halbe Dutzend voll. Das war nun wirklich etwas viel des Schlechten, denn drei Tore besser waren die Urfelder nun wirklich nicht, auch wenn sie sich die drei Punkte durch eine deutliche Steigerung in der zweiten Spielhälfte redlich verdient hatten. Bei unserer Mannschaft verlief die Leistungskurve leider genau entgegengesetzt, aber solche Spiele passieren einfach – man muss sie einfach schnell abhaken, die Fehler aufarbeiten und sich auf die nächste Chance konzentrieren.
Trainer Manfred Pomp: „So eine zweite Halbzeit sieht man wahrlich nicht oft – heute dann auch noch zu unserem Nachteil. Nach dem Spiel war die Mannschaft sehr selbstkritisch – das stimmt mich wiederum positiv, denn allzu viel haben wir am Ende leider nicht mehr richtig gemacht. Das Team wird in der nächsten Woche in einem sogenannten 6-Punkte-Spiel bei den punktgleichen Bergheimern wieder alles in die Waagschale werfen und aus den Fehlern lernen, um sich dann den ersten Dreier in 2017 zu erarbeiten.“