Zweite geht mit verstärktem Kader in die nächste Saison

Fünf Neuverpflichtungen bei nur einem Abgang. Viele A-Jugendliche bleiben dem Verein treu.

Bei der Zweitvertretung des FC Inde Hahn hat man die Osterzeit gut genutzt und die Zukunftsplanung vorangetrieben. Stand es im letzten Sommer noch auf der Kippe, überhaupt eine Mannschaft melden zu können, so ist die heutige Situation viel erfreulicher, denn nach vielen Gesprächen mit alten und neuen Spielern kann das Trainerteam mit einem Kader von zurzeit 24 Spielern planen, darunter fünf Neuzugänge bei nur einem Abgang. Zusätzlich haben bis auf zwei Ausnahmen alle Spieler der U19 zugesagt, dem Verein treu zu bleiben, so dass sich der Kader weiter vergrößern wird.

Potenzial und Entwicklung der Mannschaft beurteilt Trainer Ackermann sehr positiv: „Die Spieler geben alles im Training und im Spiel. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, konnte ich kaum glauben, dass sie so weit unten stehen. Es sind super Spieler dabei, charakterlich vorbildlich und sehr lernwillig und sie geben in jeder Trainingseinheit alles bis zur Erschöpfung. Vor der Pandemie konnten wir manchmal dreimal die Woche jeweils 2 Stunden trainieren bei einer Beteiligung von mindestens 15 Spielern – das ist für einen D-Ligisten schon richtig klasse!“

Die Leistungen in der Meisterschaft waren etwas durchwachsen – es waren super Spiele dabei und manche, bei denen man sich fragt, wo die Jungs am Vorabend gewesen sind. Dass die Saison aufgrund der Covid-19-Pandemie abgebrochen wurde, war unausweichlich, auch wenn das speziell für unsere Erste natürlich sehr ärgerlich ist. Den Aufwand, der notwendig ist, um in der Corona-Zeit einen sicheren Trainings- und Spielbetrieb zu gewährleisten, können wir auf dieser Ebene einfach nicht leisten. Auch ein Wiederanlaufen des Spielbetriebs mit nur zwei Wochen Vorlauf wäre aus unserer Sicht nicht sinnvoll gewesen, denn für eine vernünftige Vorbereitung nach einer solch langen Pause braucht man mehr als 8 Wochen. Es wäre schwer und unfair, bestimmte Spieler aus einem tollen Team herauszuheben, aber die Entwicklung des aus der Jugend gekommenen Janik Lennartz sowie von Luc Rast, der 3 Jahre lang kein Tor gemacht hat und dann alles kurz und klein schießt sowie die der Hallmann-Brüder sei hier trotzdem einmal erwähnt.

Auch an der Seitenlinie hat sich Neues ergeben: der Vertrag mit Trainer Tobias Ackermann wurde um ein Jahr verlängert. Mit Jörg Felder aus Rommelsheim konnte zudem ein erfahrener Co-Trainer gefunden werden, der Tobias und das Team unterstützen wird. Eine der wichtigsten Aufgaben des Trainer-Teams wird es sein, die aus der A-Jugend hinzukommenden Spieler schnell in den Kader zu integrieren und sie sportlich weiterzuentwickeln.

Interview mit Trainer Tobias Ackermann

Mit welcher Zielsetzung seid ihr in die letzte Saison gegangen?
Ackermann: Bei meinem ersten Probetraining in Hahn war ich erschrocken, wie gut die Jungs waren. Selbst im Training wollte jeder alles zeigen. Ich kann es bis heute nicht fassen, dass sie so weit unten standen. Wir wollten möglichst weit nach oben, Platz 1 bis 5 wäre eine Sensation gewesen. Und dann kam Corona … Aber ich habe von meinem Vorgänger eine Top-Elf übernommen, die er hervorragend gecoacht hat.

Welche Veränderungen gibt es im Team?
Ackermann: Als Abgang haben wir lediglich Mo Eggert zu verzeichnen, den es zurück in die Heimat nach Heinsberg zieht und dem ich für seinen Einsatz danke.
Zugänge haben wir Stand jetzt 5, wobei einer noch offen wäre. Zugesagt haben:
• Timo Zielinski (zuletzt SVS Merkstein, SG Stolberg)
• Jörg Felder als spielender Co-Trainer (zuletzt Binsheim/Rommelsheim und 1. FC Düren 3)
• Lars Daßen (Torwart, zuletzt BSC Schevenhütte)
• Ayhan Apaydin (ehemals Spieler und Trainer SV Wittlich und bei Essen in der Oberliga)

Wie hart hat euch Corona getroffen?
Ackermann: Wir hatten in der ganzen Zeit keinen Infizierten in der Mannschaft, durften aber natürlich wie viele andere Vereine nichts auf dem Platz machen. Da fehlt aber nicht nur das Training an sich – besonders gelitten hat durch das fehlende Miteinander die Kameradschaft und natürlich fehlen uns die Emotionen an jedem Spieltag. Alle Vereine kämpfen damit und ich befürchte, dass es noch negative Auswirkungen durch Corona und den Wegfall von Kontakten zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geben wird. Vor allem kleinere Vereine könnten davon betroffen sein.

Wie war euer Angebot, wie habt ihr Kontakt gehalten in der Corona-Zeit?
Ackermann: Ja klar, man vermisst seine Jungs nach spätestens zwei Wochen sehr! Anfangs haben wir Trainingspläne erstellt für zu Hause. Ich stehe wöchentlich per WhatsApp mit den Jungs in Kontakt und unter Einhaltung aller Regeln haben wir Gespräche mit bis zu drei Personen über die Zukunft geführt. Außerdem ließen wir den Osterhasen kommen und ab und an haben wir auch mal gezoomt – wir vermissen uns alle sehr.

Was sind Eure Ziele für die nächste Saison?
Ackermann: Zunächst mal endlich wieder ohne Corona-Auflagen trainieren und zu spielen, das Team sportlich gut weiterzuentwickeln, die Jugendspieler zu integrieren und auszubilden und die 1. Mannschaft zu unterstützen. Sportlich wollen wir einen Platz unter den ersten 5 erreichen.