SILKE beim SWB Bonn-Triathlon 2012
Vor gut einer Woche nahm unsere Läuferin Silke Cosler zusammen mit einigen Kollegen aus Brand am Triathlon in Bonn teil. Das bedeutet 3,8 km Schwimmen im Rhein, 60 km Radfahren durch das Siebengebirge und zum Abschluss noch 15 km Laufen. Klingt irgendwie mörderisch, aber sie hat diese drei Disziplinen bravourös gemeistert und nach 4 Stunden und 41 Minuten das Ziel erreicht. Sie hat einen tollen Bericht geschrieben, in dem sich der Wettkampf eigentlich gar nicht so schlimm anhört – hier ist er:
Und schon wieder hieß es „Rein in den Rhein“. Da floss er so friedlich und ruhig dahin, als ob er mich ein paar Tage vorher beim Probeschwimmen nicht mit reißenden und stürmischen Wellen dazu genötigt hätte, freundlich dem DLRG-Bötchen zuzuwinken und um Rettung zu bitten! Nach diesem nicht so schönen Erlebnis stand ich nun mit ein wenig Pipi im Neo auf der Autofähre und wartete auf den Startschuss. Wie immer war ich in Startgruppe 1 – ich glaube, die heißt „Topathleten und Silke“ (oder so ähnlich). Und dann ging es auch gegen 9:45 Uhr los. Die ersten stürzten sich sofort todesmutig in die seichten Wellen, doch ich wollte das Feld eher von hinten aufrollen und wartete daher erst einmal ab. Kaum ins kühle Nass eingetaucht habe ich auch schon meine Chance gewittert: es gab a) genügend Platz, b) keine Hektiker um mich herum und c) ausreichend Zeit, so dass ich endlich in Ruhe mal all unsere Technikübungen durchziehen konnte. Wasserballkraul – 3-er-Zug – Freiwasserschwimmen – zur schlechten Seite atmen – und ganz besonders: Training der Feindberührung (jawohl, ICH habe zurückgeschubst! Schließlich war ich Trägerin der goldenen Badekappe !!!) – anschließend noch gefühlte 100 Meter tauchen und schon war ich nach gut 35 Minuten am Schwimmausstieg. Ein erster Erfolg 2012: die nach mir gestartete Gruppe hatte mich bis zum Ende der Schwimmstrecke diesmal nicht überrollt! Von dort aus noch flott in die Wechselzone, Haare föhnen, Make-up auflegen und schnell rein in die Radschuhe. Der Drahtesel wieherte auch schon ganz ungeduldig.
Mein erster Gedanke auf der Radstrecke galt der Nahrungsaufnahme – Schwimmen macht halt hungrig. Irgendwo in den Untiefen meiner Zoot-Kosmetiktasche am Oberrohr warteten diverse Leckerli auf mich. Ganz „Vollprofi“ (oder eher „ungeschickt“) wie ich nun mal bin, hatte ich mir natürlich VOR dem Wettkampf bereits die Riegelverpackungen aufgerissen. So konnte ich mich auf den ersten Metern auf dem Radweg ganz der Kalorienzufuhr widmen. Wohlgenährt ging dann die Reise mit vielen „Aufs“ und „Abs“ durch das Siebengebirge. Ich hatte es mir noch nicht so ganz im Sattel bequem gemacht, als schon ein Teamkollege aus der nachfolgenden Startergruppe an mir vorbeiflog. Als erfahrene Bonn-Teilnehmerin habe ich diesmal meine tolle Radflasche nicht gegen eine olle, verkratzte vom Radladen Hübel getauscht, sondern habe die Verpflegungsstelle rechts liegen lassen. Hatte ja auch schließlich genug Futter an Bord und damit kostbare Sekunden gespart!
Zurück in der Wechselzone bin ich so gerade noch einer vermeintlichen Schlägerei zwischen einem Teilnehmer und einem Helfer aus dem Weg gegangen. Ich glaube, der Sportsfreund wurde aufgefordert, sein Rad in die Zone zu schieben und wollte daraufhin den Helfer verhauen. Selbst wenn der Sportkamerad in der letzten Startgruppe – und somit etwa 30 Minuten nach mir – gestartet war, hatte er null Chance auf eine vordere Platzierung, wenn er zeitgleich mit mir in die Wechselzone kommt – zumal just in diesem Moment der Elftplatzierte im Ziel empfangen wurde. Was gibt’s doch für Chaoten …..
Also ab zum zweiten Wechsel! Das Radl wieder anleinen, Make-up überprüfen und rein in die Laufschuhe. Auf dem Weg zur Laufstrecke noch schnell ein Gel reingedrückt. Danach macht das „Kinderhändeabklatschen“ mit den eigenen gelverklebten Pfoten umso mehr Spaß – insbesondere, wenn man die Kleinen dann noch einen halben Meter hinter sich herschleift, weil die Patschehändchen so aneinanderkleben…
Meine Beschäftigung auf der ersten Laufrunde bestand darin, zu kontrollieren, ob denn auch alle Schäfchen aus meiner Mannschaft auf der Laufstrecke angekommen sind. Runde 2 und 3 brachte ich noch irgendwie hinter mich und dann ging es auch für mich endlich in den Zielkanal. Dort wurde ich vom harten Kern der Mannschaft so frenetisch empfangen, dass ich schon befürchtet hatte, ich hätte den ganzen Wettkampf gewonnen.