D2 hat in Baesweiler nur Kraft für 20 Minuten

Am Montagabend reisten unsere D2-Junioren nach Baesweiler, wo ein Nachholspiel bei der D2 des JSV Baesweiler anstand. Auch wenn unser Team das Hinspiel nach guter Leistung knapp für sich entscheiden konnte, lag die Favoritenrolle eindeutig beim Gastgeber, der – obwohl es sich um eine reine 2001er-Mannschaft handelt – die spielstärkste Mannschaft der Gruppe stellt. Außerdem hat unser Team in der Zwischenzeit auch auf Grund von Ausfällen wichtiger Spieler eine ziemlich lange Niederlagenserie hingelegt.
Aber das Spiel begann mit einem Hahner Paukenschlag, denn gleich mit dem ersten Spielzug erzielte Niko das 0:1. Baesweiler ist wohl sein Lieblingsgegner, denn schon im Hinspiel hatte er beide Treffer erzielt. Doch die Gastgeber erholten sich schnell und in der ersten Viertelstunde sah man ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften versuchten, mit Kombinationsfußball zum Erfolg zu kommen. Dann schlichen sich erste Konzentrationsfehler bei der Ballmitnahme ins Hahner Spiel ein. Die Gastgeber erhöhten den Druck und kamen nun zu guten Abschlüssen, bei denen mit etwas Glück und einigen guten Paraden von Nils zunächst nichts Zählbares heraussprang. Auch die Laufbereitschaft im Mittelfeld ließ nun nach, so dass es die Abwehrspieler schwer hatten, Anspielpartner zu finden. Infolgedessen ließ sich unser Captain Ulf zu einem Dribbling verleiten, bei dem er prompt den Ball verlor und den Ausgleich einleitete. Jetzt hatte man den Gegner endgültig wachgeküsst, denn der erhöhte den Druck weiter, während man auf Hahner Seite immer mehr den Eindruck hatte, dass einige Spieler konditionell schon am Ende waren. Auch erste Wechsel brachten keine Besserung, und man konnte froh sein, dass die Gastgeber trotz bester Torchancen bis zur Pause nicht mehr trafen.
Lag es am schwülwarmen Wetter oder am ungewohnt kraftraubenden Naturrasen? Jedenfalls besserte sich die körperliche Verfassung auch nach der Pause nicht. Dazu passt, dass Ulf sich kurz nach Wiederbeginn sogar übergeben musste. Die notwendige Umstellung schwächte unser Mittelfeld zusätzlich und weit und breit fand sich niemand, der sich der drohenden Niederlage mit dem nötigen Einsatz entgegenstemmte. Stattdessen waren viele Alibi-Aktionen und Passivität bis hin zum vollständigen „Abschalten“ zu beobachten. Auch wenn der Gegner in Halbzeit 2 nicht mehr so viele Abschlüsse verzeichnen konnte, war der weitere Verlauf abzusehen. Der längst überfällige Führungstreffer des JSV fiel dann ausgerechnet durch einen Konter, als Fabio beim Versuch, das Spiel anzukurbeln zu weit aufrückte und beim folgenden Steilpass sowohl Verteidiger wie auch Torhüter einfach zu langsam reagierten. Das entscheidende 3:1 fiel wenige Minuten später durch einen sehenswerten Distanzschuss. Eigene Torchancen boten sich kaum noch, die beste vertändelte Niko anstatt wie beim Führungstreffer den schnellen Abschluss zu suchen.
Trainer Udo Kindel: „Das war ein ganz schwacher Auftritt meiner Mannschaft, in der nur 2-3 Feldspieler Normalform hatten, und die mussten viel zu häufig Fehler und fehlende Leistungsbereitschaft der anderen ausbügeln, was auch sie bei den Bedingungen nicht über 60 Minuten durchhalten. Dass gerade (vermeidbare) Fehler der Leistungsträger zu den ersten beiden Gegentreffer führten, passt dann auch ins Bild. Hätte Ulf „einfach nur“ den Ball nach vorne geschlagen und hätte Fabio „einfach nur“ auf Sicherheit gespielt, dann hätte das Spiel sogar ein kurioses Ende nehmen können – ähnlich wie die letzten Champions League Spiele des FC Chelsea gegen Barcelona und gegen die Bayern.