Keeper SCHNORRENBERG avanciert zum Pokalhelden
Von der Papierform her war es ein ungleiches Aufeinandertreffen, doch letztlich bekamen die Zuschauer von beiden Teams einen Pokalfight geboten, den man aufgrund eben dieser Papierform nicht erwarten durfte. Bergheim 2000, zur Zeit unangefochtener Tabellenführer in der Bezirksliga Gruppe 3 und angereist mit einem Kader, der in allen Belangen für diese Verhältnisse seinesgleichen sucht, war der Favorit in diesem Spiel.
Doch der Plan der Hahner schien zu funktionieren, denn schon in den Anfangsminuten konnte die Inde wertvolle Balleroberungen samt konsequentem Umschalten verzeichnen – leider haperte es im Abschluss. Bergheim hatte Mühe, Lücken in der Hahner Deckung zu finden, so dass auch auf dieser Seite Chancen zunächst Mangelware blieben. Gefährlich wurde es nur, als man es versäumte die Aufbauspieler Selmani oder Spitali entscheidend zu stören. Mit klarem Chancenplus für die Heimelf ging es torlos in die Kabine.
Schon in der 50. Minute wurde unsere Mannschaft kalt erwischt: Spitalis Pass konnte nicht unterbunden werden und dieser erreichte den bis dahin abgemeldeten Kamara, der die 0:1-Gästeführung erzielte. Doch Hahn bewies Nehmerqualität und nur 5 Minuten später setzte sich Eric Rader auf dem rechten Flügel durch – seine Flanke fand den „verwaisten“ Gerrit Gobbele am langen Pfosten, der zum verdienten 1:1-Ausgleich traf. Der zur Pause eingewechselte und sehr agil aufgetretene Ala wurde in der 65. Minute mit roter Karte des Feldes verwiesen und
das nun dezimierte Bergheim besann sich fortan darauf, nichts mehr zuzulassen und verlegte sich aufs Kontern. Dadurch wurden sie jedoch keineswegs ungefährlicher, wobei der Weg am Ende doch in die Verlängerung führte. In dieser hatte Bergheim nun die besseren Gelegenheiten. In der 95. Minute entschied der sicher leitende Unparteiische Eckhardt auf Foulelfmeter für Bergheim, doch Keeper Schnorrenberg parierte diesen und deutete an, dass die viel zitierte Angst des Torwarts beim Elfmeter heute absolut unbegründet war. Als Bergheim dann auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung Chancen ungenutzt liegen ließ, sollte auch die endgültige Entscheidung vom Punkt aus fallen.
Im Elfmeterschießen verwandelten auf Hahner Seite von Czapiewsky, Borisenko, Bechmann, Siktas und Chris „Schnorri“ Schnorrenberg. Da Bergheim beim dritten Versuch am Pfosten scheiterte, bedeutete dies das umjubelte Weiterkommen.
Trainer Oliver Heinrichs: „Diese Leistungsschwankungen sind absolut unfassbar. Genau das gilt es abzustellen. Heute wurde man von einem starken Gegner bis an die Leistungsgrenze gefordert und mancher mag sich wundern, wo diese Grenze dann liegt. Das kann dann einerseits, bei allen Verbesserungsmöglichkeiten, die es logischerweise natürlich immer gibt, durchaus so toll aussehen wie heute, jedoch gibt es auch die Variante der Vorwoche. Das Abstellen dieser Schwankungen gehört zu unseren dringendsten Hausaufgaben!“