Erste Mannschaft holt Punkt in zweifacher Unterzahl

„Ein Punkt, der sich wie drei anfühlt“ lautete das Fazit unseres Trainers Oliver Heinrichs nach dem Spiel gegen den FC Düren-Niederau am Kitzenhausweg.

Zwei Wochen nach der Niederlage im Derby gegen Vichttal und der Spielpause in der Vorwoche war das Spiel eine Art Standortbestimmung für die Mannschaft. In einer ereignisarmen Anfangsphase kamen die Hahner nicht zu ihrem gewohnten Spielrhythmus und schnell vorgetragenen Angriffen. Niederau stand kompakt und versuchte mit schnellen Kombinationen eigene Angriffe aufzubauen. Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Unpassend zum Wetter hätte man von einem Sommerkick sprechen können.

Die letzten fünf Spielminuten der ersten Halbzeit hatten es dann aber in sich.

Unser Team verlor nun einige Male den Zugriff auf Ball und Gegner und so kam es in Minute 41 zu der Situation, die den Spielverlauf dramatisch veränderte. Niederau nutze eine Lücke im Hahner Abwehrzentrum, ein Angreifer kam im Strafraum frei an den Ball und Tino Badidila ließ sich zu einer Grätsche hinreißen, traf dabei aber nur den Gegner. Notbremse! Dem Schiedsrichter blieb keine Wahl und so waren Platzverweis, Strafstoß und 0:1 Rückstand (Torschütze Nikolaos Chouliaras) logische Folge dieser ersten unbedachten Aktion eines Hahner Spielers. Und leider blieb es nicht bei dieser einen Aktion der Kategorie „unbedacht“, denn nur 2 Minuten später grätschte Chris Classen an der Seitenlinie seinen Gegenspieler von hinten so um, dass es auch in diesem Fall für den konsequent leitenden Schiedsrichter nur eine mögliche Entscheidung geben konnte: Feldverweis Nummer 2. Bei den sich anschließenden Diskussionen handelte sich Ersatztorwart Holger Brauers zudem eine weitere unnötige rote Karte ein.

Notbremse, Elfmeter, drei Platzverweise, doppelte Unterzahl und die daraus resultierende 0:1 Führung der Gäste. Eine Ansammlung spielentscheidender Situationen die man sonst nicht in mehreren Spielen erlebt innerhalb weniger Minuten! Und für den Großteil der Zuschauer schien damit die Entscheidung bereits zur Halbzeit gefallen zu sein, traute man den Gästen doch zu, in der zweiten Halbzeit die personelle Überlegenheit ausspielen zu können.

Trainer Oliver Heinrichs nutzte hingegen die Pause, um seine 9 verbliebenen Spieler neu zu sortieren und moralisch aufzubauen und – anders als man vielleicht vermuten könnte, lautete seine Devise nicht Schadensbegrenzung, sondern kontrollierte Offensive.

Die Hahner Spieler folgten dieser Marschroute, zeigten Mut und Moral und vor allem eine glänzende Raumaufteilung. So erspielte man sich in der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel eine Reihe guten Torchancen. Niederau war anzumerken, dass man mit der unerwarteten Favoritenrolle nichts anzufangen wusste. Die sich zwar zwangsläufig ergebenden Räume wurden nicht konsequent genutzt. Bei den wenigen herausgespielten Torchancen reagierte der Hahner Keeper Markus Schäfer sicher. Bis zur 63. Minute, als sich nach einer Großchance die aufgerückte Hahner Hintermannschaft bei einem schnell vorgetragenen Konter der Gäste nicht mehr rechtzeitig formieren konnte. Der Torschütze hieß wiederum Nikolaos Chouliaras der vollkommen freigespielt zum 0:2 einschoss.

Doch auch nach diesem erneuten Nackenschlag zeigten unsere Spieler eine intakte Moral und mit großer Leidenschaft und technisch sauberem Fußball spielte man weiter nach vorne und wurde nun auch für diesen Mut belohnt. Shinya Hattori verkürzte in der 76. Minute auf 1:2 und leitete damit einen offenen Schlagabtausch ein. Auf Hahner Seite schwanden naturgemäß langsam die Kräfte, doch bei den sich mehrenden Konterchancen fanden die Gäste stets in Markus Schäfer ihren Meister.

Die Mehrzahl der klaren Torchancen erspielte sich weiterhin unser Team und als in der 85. Minute Mergim Statovci aus dem Gewühl heraus den 2:2 Ausgleich markierte, war die Freude auf dem Feld riesig, ebenso wie der Jubel der Hahner Anhänger. Bei diesem Ergebnis blieb es am Ende und auch wenn an Zählbarem nur ein Punkt heraussprang, so darf sich unser Team doch über einen Sieg freuen – einen Sieg für Mut und Leidenschaft, für Selbstvertrauen und technisch sauberen Fußball.

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