Lauftreff-Wochenende im Ruhrpott

Der September ist traditionell der Monat, in dem unsere Läufer ihren gemeinsamen Wochenend-Ausflug machen und auch in diesem Jahr waren einige von ihnen wieder auf Achse. Es ging diesmal nach Duisburg in die dortige Sportschule Wedau und das nicht ganz von ungefähr, denn es sollte ein sehr sehr sportliches Wochenende in einer sehr sportlichen Umgebung werden.
Am Freitagnachmittag wurden nach einer sehr freundlichen Begrüßung in der Sportschule zunächst die Zimmer bezogen und kaum ein Stündchen später stand man bereits auf dem Trainingsplatz, wo unter der Leitung von Andrea Falke ein zweistündiges intensives Lauftraining absolviert wurde. Wer schuftet, der muss sich natürlich auch belohnen und so entspannte man am Abend nach einem kleinen Spaziergang in einem italienischen Restaurant nahe der Duisburger Regattastrecke – selbstverständlich gab es extradicke Nachtisch-Portionen!
Der nächste Tag begann sehr früh, denn schon vor dem Frühstück war um 7:30 Uhr die erste Trainingseinheit des Tages angesagt: 7 wunderschöne Kilometer rund um die Regattastrecke. So saßen dann alle schon sehr frisch und munter am Frühstückstisch, der für den FC Inde Hahn reserviert war. Nachdem das Frühstück ein bisschen Zeit zum Sacken bekommen hatte, ging es weiter in der gut ausgestatteten Muckibude der Sportschule – hier wurden Kraftübungen für sämtliche Körperpartien absolviert und natürlich wurde auch viel dabei gelacht. Der König der Gewichte war eindeutig Michael Tosch, der mit seinen Armen weit über 100 Kilo in die Höhe streckte und damit alle anderen ziemlich blass aussehen ließ. Zum anschließenden Frischmachen blieb nicht allzu viel Zeit, denn schon um 14 Uhr musste man in Essen sein, wo unsere Läufergruppe an einer zweistündigen Führung über die Anlage der Zeche Zollverein teilnahm – ein bisschen Kultur sollte es auch an diesem Sportwochenende schon sein! Die sehr interessanten Einblicke in die Tiefen der Zeche und die Arbeitsprozesse bei der Gewinnung von Koks und Kohle haben alle Teilnehmer schwer begeistert. Alle? Na ja, fast alle, denn vier von uns mussten noch für den anstehenden Köln-Marathon trainieren und zogen daher einen 34-km-Lauf dem Kultur-Event vor – Marathon-Training ist halt kein Zuckerschlecken. Nach einem Stück Kuchen und einem Kaffee oder Kakao wurde mit einem ausgedehnten Spaziergang das Zechengelände weiter erkundet und unterwegs durfte man sogar noch einen Lauf miterleben: der Kulturerbe-Lauf mit richtig vielen Teilnehmern fand an diesem Samstag statt und unsere Hahner Renner sorgten (wie üblich) gleich einmal für richtig gute Stimmung! Für den Abend hatte sich die Amerikanerin unter unseren Läufern etwas ganz Besonderes gewünscht, denn in Essen gibt es ein typisch amerikanisches Burger-Restaurant, das sich mit seinem typisch amerikanischen Ambiente wie ein kurzer Trip über den großen Teich anfühlte: „Gläser“ mit 1,5 Liter Inhalt und gigantische Burger machten dann auch den letzten unserer Läufer pappsatt. OK, gesunde Sportler-Ernährung sieht vielleicht anders aus, aber wenn’s doch schmeckt. Immerhin ließ man den Abend mit einem ausgedehnten Nacht-Spaziergang ausklingen, der zu einer weiteren Sehenswürdigkeit namens „Tiger and Turtle“ führte, die man am treffendsten wohl als begehbare Achterbahn bezeichnet. Diese riesige Skulptur auf einer Halde im Duisburger Süden ist bis auf den Looping komplett begehbar und bei Dunkelheit mit fast 1000 LED-Lämpchen hell beleuchtet. Unsere Läufer hatten großen Spaß beim Erklimmen der zahllosen Treppen auf dem neuen Duisburger Wahrzeichen und beim Genießen der tollen Aussicht über das nächtliche Ruhrgebiet. Anschließend gab’s noch ein Bierchen zum Müdewerden und schließlich die wohlverdiente Nachtruhe.
Obwohl ein Lauf gar nicht auf dem Sonntags-Programm vorgesehen war, standen fast alle am nächsten Morgen pünktlich um halb 8 wieder in Laufklamotten auf der Matte und drehten die gleiche Vorfrühstücksrunde wie am Vortag – für Nicht-Läufer speziell an einem Sonntagmorgen vermutlich kaum zu verstehen. Nach dem Frühstück ging’s in die große Sporthalle der Sportschule, wo man sich ein bisschen spielerisch betätigen wollte. Zwei Stunden Gute-Laune-Sport hatte man dort mit Basketball, Völkerball (für die meisten eine Art Nostalgie-Trip) und Kickball (Baseball, bei dem der Schläger durch den Fuß ersetzt wird) und einige zeigten dabei, dass sie auch in der Kategorie Ballsportarten durchaus gut aufgehoben sind – enorm schweißtreibend war das Ganze ohnehin für alle. So langsam gingen bei einigen die Kräfte etwas zur Neige, doch das Ende der Fahnenstange war immer noch nicht erreicht. Am Nachmittag wurden auch die letzten Muskeln noch einmal strapaziert, denn beim Klettern im Hochseilgarten ist wirklich voller Körpereinsatz gefragt. Für einige war es gar nicht so einfach, die Höhenangst zu überwinden und einer hing im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön in den Seilen, aber die meisten genossen einfach die Herausforderung – vor allem die 250 Meter lange Seilrutsche über einen Seitenarm der Regattastrecke sorgte für pure Begeisterung. Und runter sind sie am Ende alle gekommen, wenn auch manche etwas unsanft auf dem Hosenboden gelandet sind. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit war dann die Zeit für den Abschied gekommen und die fällt guten Freunden nach einem solchen Wochenende besonders schwer. Alle waren jedenfalls 100-prozentig sicher, dass man sowas unbedingt noch einmal machen möchte – die nächste Lauftreff-Tour ist also für den September 2016 schon fest geplant.

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