Hahner LACROSSE-Team gewinnt sensationell die Deutsche Meisterschaft

Was für ein grandioses Wochenende für die Hahner Lacrosse-Herrenmannschaft! Nach der Qualifikation als Tabellenzweiter der Westdeutschen Lacrosse-Liga fuhr das Team aus dem Aachener Süden über Pfingsten zur Endrunde der Deutschen Meisterschaft nach Lemgo. Insgesamt waren acht Mannschaften aus ganz Deutschland angereist, die in einem K.O.-System den diesjährigen Meister ausspielten.
Viertelfinalgegner für unser Team war der VfK Berlin, Dritter der 1. Bundesliga Nord. Schon nach dem ersten Viertel der Spielzeit führten die Hahner, so dass abzusehen war, dass dieses Spiel mit einem deutlichen Sieg ausgehen würde. Nach 80 Minuten Spielzeit stand es schließlich 15:7.
Mit diesem Sieg in der Tasche und dem wiedergewonnen Selbstbewusstsein, das nach der klaren 4:16-Niederlage im letzten Ligaspiel gegen Frankfurt arg gelitten hatte, musste unsere Mannschaft nun gegen den Deutschen Meister der Jahre 2003 und 2004 und amtierenden Deutschen Vizemeister BLAX (Berliner Lacrosse Club) im Halbfinale antreten.
Die Anspannung vor dem Halbfinalspiel war enorm, denn BLAX ist ein rauer Gegner, der seine körperbetonte Spielweise seinen Gegnern aufzwingt. Im letzten Jahr wurde deswegen sogar ein Spiel vor Ende der regulären Spielzeit abgebrochen, weil die Gemüter auf beiden Seiten zu stark erhitzt waren. Das Spiel begann und es lief zunächst alles wie am Schnürchen: Hahn schoss das erste, dann das zweite, dritte und vierte Tor. Halbzeit. Man führte mit 4:0 gegen den Vizemeister aus Berlin. Auch in der 2. Hälfte des Spiels gelang unserem Team das erste Tor zum 5:0. Doch BLAX kämpfte hart weiter. Dank der grandiosen Schiedsrichterleistung blieb das Spiel aber jederzeit fair und für die Zuschauer ansehnlich. In einer dramatischen zweiten Halbzeit vergaben die Gelb-Schwarzen viele Torchance und somit kam BLAX wieder ins Spiel zurück. Zwei Minuten vor den Spielende glich BLAX nach einer unglaublichen Aufholjagd sogar zum 7:7 aus. Die Nerven lagen nun blank. Die zahlreich mit angereisten Fans aus Aachen und die absolute Mehrheit der zuschauenden Teams stand mit anfeuernden Schlachtrufen hinter unserem A-Team. 18 Sekunden vor Ende dann doch noch das TOR zum 8:7-Sieg. Der Jubel war unglaublich und in den letzten Sekunden hielt die Abwehr ihren Kasten sauber. Der Einzug ins Finale war geschafft!
In einem ebenfalls hochklassigen Halbfinale konnte sich Frankfurt gegen Hamburg A mit 10:5 durchsetzen. Somit standen sich im Finale der Erste und der Zweite der Westdeutschen Lacrosse-Liga gegenüber. In der Meisterschaftsrunde gewann Frankfurt mit 11:12 und 4:16 beide Partien gegen die Hahner. Doch aus den Fehlern im Rückspiel hatte man Konsequenzen gezogen und das knappe Hinspielergebnis hatte gezeigt, dass alles möglich war.
Während des kompletten Winters, bei Kälte und teilweise viel Schnee hatten unsere Jungs hart trainiert. Neue Trikots in den Hahner Vereinsfarben waren noch vor der Meisterschafts-Endrunde angeschafft worden, um der Motivation noch einen letzten Kick zu geben. Und jetzt war endlich die Stunde der Wahrheit gekommen.
Anpfiff … Frankfurt gelang es, die ersten beiden Tore zu schießen und mit dieser Führung das erste Viertel zu beenden. Die Ansprache des Coaches in der Viertelpause war perfekt – er lächelte und sagte einfach nur: „Jungs, es sieht super aus. Wir spielen genau unser Spiel, weiter so!“. Beflügelt von dieser kurzen Ansprache kämpfte man nun um jeden Ball. Keine der beiden Mannschaften konnte sich im Verlauf des Spiels entscheidend absetzen. Es entwickelte sich ein wahrer Lacrosse-Krimi für die Zuschauer, der nach Ende der regulären Spielzeit mit 7:7 unentschieden blieb. Eine 2×4-minütige Verlängerung musste die Entscheidung bringen. Schier unglaubliche Torwartleistungen verhinderten Tore in der ersten Hälfte der Verlängerung. Die Spannung war nun fast greifbar. Mehr als 200 Zuschauer fieberten bei jeder Spielsituation mit. Anfeuerungsrufe der Zuschauer und Gesänge der Fans aus Aachen per Megafon trieben unseren Goalie auf sein absolut höchstes Leistungsniveau. Dann war nur noch weniger als eine Minute zu spielen – Hendrik startete einen Alleingang durch mehrere gegnerische Spieler und erzielte das TOOOR zum 8:7. Beim anschließenden Face-Off erreichte Frankfurt den Ballbersitz und hatte so noch 30 Sekunden lang die Möglichkeit, den Ausgleich zu erreichen. Dann der Rückschlag: eine Strafzeit gegen unsere Mannschaft. In der letzten halben Minute musste die hauchdünne Führung in Unterzahl verteidigt werden. Zwei Schüsse aus der Entfernung blieben ohne Erfolg und dann endlich der ABPFIFF!!! Das für viele Unfassbare war geschehen: der Deutsche Meistertitel ging nach dem wohl besten und spannendsten Spiel, das der Lacrosse-Sport in Deutschland je gesehen hat, nach Hahn.
MVP (bester Spieler) der Deutschen Meisterschaft wurde unser Torwart Gregor Dautzenberg.

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