Haaren trifft in der Nachspielzeit zum Sieg
Die Geschichte des Spitzenspiels der Bezirksliga zwischen dem DJK FV Haaren und dem FC Inde Hahn ist eigentlich schnell erzählt: Haaren spielte aus einer geordneten Defensive heraus und war darauf bedacht, schnell in die Offensive umzuschalten. Somit kam es zu einem Hahner Übergewicht, welches es jedoch erst zu nutzen galt. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels lag es an der Anzahl der herausgespielten Chancen – es hätten zwar dem Übergewicht entsprechend noch mehr sein können, vielleicht sogar müssen, aber unter dem Strich weiß man ja nicht erst seit heute, dass über Sieg und Niederlage nur Tore und nicht Ballbesitz oder sonstige Vorteile entscheiden.
In der 16. Minute schaffte Inde nicht die schnelle Rückeroberung nach Ballverlust, machte dann den zweiten Fehler, als man aktiv verteidigte und nicht der Situation entsprechend den Weg hinter den Ball suchte, und letztlich den dritten, als man den Schuss von Prümm nicht blockte sowie den vierten, weil dieser sicherlich nicht unhaltbar war. Das änderte das Bild aber nicht – ganz im Gegenteil, denn so konnte Haaren sich noch mehr auf’s Kontern verlegen. Zahlreiche Standardsituationen und Abschlüsse, die für zwei Spiele ausreichten, verpufften ohne zählbaren Erfolg.
Im zweiten Durchgang gelang Kevin Klinkenberg früh per Kopf der Ausgleich. Unsere Mannschaft erhöhte nun nochmal das Tempo. In dieser Phase suchte man auch klug die Wege über außen, doch leider behielt man dieses Mittel nicht bis zuletzt bei. Spätestens in der Schlussphase verfing man sich ein um’s andere Mal in Haarens Deckung im Zentrum. Die Haarener Konter verpufften aber ebenfalls. In der Schlussminute wurde das Auslassen aller Gelegenheiten dann noch heftiger bestraft, denn Esser verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern zum 2:1-Siegtreffer für die Gastgeber.
Trainer Oliver Heinrichs: „Auf Anhieb fällt mir kein Spiel ein, in dem nach einem solchen Übergewicht am Ende das andere Team als Sieger vom Platz gehen konnte. Wir müssen uns jedoch an die eigene Nase fassen, wenn wir nicht mehr als einen Kopfballtreffer nach einer Ecke erzielen und auf der Gegenseite aus drei Torabschlüssen zwei Treffer zulassen. Ich habe zwar nach wie vor großes Vertrauen in die Fähigkeiten aller Jungs, doch nun ist jeder einzelne gefragt, bei sich anzufangen, um die nötigen und fehlenden Prozent noch herauszuholen.“