Wahnsinnsspiel der ERSTEN bei Waldfeucht-Bocket

Für die 300 Zuschauer entwickelte sich die Partie zwischen dem SV Waldfeucht-Bocket und dem FC Inde Hahn heute bei bestem Fußballwetter zum echten Leckerbissen. Beim Lesen des nackten Ergebnisses kann ein völlig falscher Eindruck vom Spielgeschehen vermittelt werden, doch was es in diesem Spiel an Emotionen, Spannung, engen Entscheidungen und auch sehenswerten Angriffen zu sehen gab, das kann einem kein Fussballnachmittag bei Sky oder die Jagd nach Weltmeisterpunkten bei der Formel 1 liefern – das sieht man nur live vor Ort und trägt letztlich den Namen Wahnsinn.
Zum Geschehen: Nach der frühen Hahner Führung per Kopf durch Gerrit Hermsen nach Batmaz-Ecke konnte in der 8. Minute Waldfeuchts Holterbosch ausgleichen – die Inde ließ die Hereingabe zu und versäumte zuvor die Chance auf Zugriff. Hahn ließ sich jedoch nicht entmutigen – Peter Szczyrba nach mustergültiger Kalic-Vorarbeit sowie Dennis Weiss, nachdem Batmaz entschlossen nachgesetzt und Weiss auf die Reise geschickt hatte, sorgten für einen 2-Tore-Vorsprung. Bei einer Waldfeucht-Ecke machte sich insofern Verunsicherung in der Deckung breit, als die Ordnung nicht eingehalten wurde – das konnte Waldfeucht zum Anschluss nutzen. Doch in der 28. Minute erzielte Batmaz mit einem Freistoß aus 25 Metern in den Winkel die verdiente 4:2-Führung.
Nach dem Seitenwechsel konnte die Inde in der 49. Minute mit einer verunglückten Szczyrba-Flanke sogar auf 5:2 erhöhen und spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte das Spiel nur einen Sieger haben. Doch nach einem Kopfballduell und einem darauffolgenden Sturz beider Spieler zu Boden entschied der Schiedsrichter in der 60. Minute auf Foulelfmeter für Waldfeucht. Vor und nach Ausführung ahndete er zudem das Verhalten von Schlussmann Banasiak als unsportlich und belegte das mit der Ampelkarte. In Unterzahl und mit einem Feldspieler im Tor würde es nun schwer werden – das war klar. Am Ende schaffte es das Hahner Team nicht vollends, die Gefahr vom Tor fernzuhalten. Zwar stemmte man sich aufopferungsvoll gegen den drohenden Punktverlust und machte das auch bis auf sehr wenige Ausnahmen gut, doch in der 77. und 90. Minute schaffte man es nicht und so endeten kurzweilige 90 Minuten mit einem 5:5-Unentschieden.
Trainer Oliver Heinrichs: „Aktiv als Spieler und in meiner Funktion als Trainer bin ich nun 25 Jahre dabei und heute ist so ein Tag, auf den zutrifft, dass man sowas noch nicht erlebt hat. Eine 3-Tore-Führung in der 60. Minute aus der Hand zu geben, nach einem derart überlegen geführtes Spiel letztlich mit dem Punkt zufrieden nach Hause zu fahren – da darf die Frage erlaubt sein, wie das denn passieren konnte. Wir werden dieses Thema intern als Mannschaft abarbeiten. Wir haben am Donnerstag im Pokalendspiel absolut vorbildlich auf die Inden-Niederlage reagiert und wir haben diese gute Reaktion auch heute zunächst eindrucksvoll fortgesetzt. Deshalb bin ich absolut davon überzeugt, dass wir diese Erlebnisse hilfreich verarbeiten können.“