KRIMI am Kitzenhausweg
Tabellenerster gegen Tabellenzweiter – eine Zuschauerkulisse, die der Bedeutung des Spiels in dieser Saisonphase absolut würdig war – und eben diese Zuschauer wurden für ihren Besuch am Kitzenhausweg reichlich belohnt. Acht Tore, auf beiden Seiten vier, waren das Salz in der Suppe dieses Spiels, das 93 Minuten lang auf des Messers Schneide stand, weil kein Team sich mit mehr als einem Treffer absetzen konnte.
Zum Spielverlauf: Hahn trat ohne die verletzten Klinkenberg und Rader an. Banzet im Sturmzentrum und Gobbele auf dem Flügel waren mehr als nur Ersatz. Ansonsten veränderte man schon während der Trainingswoche die Abläufe bei der Spieleröffnung, da man sich sicher war, wo der Schlüssel zum Erfolg zu suchen war.
Die Zuschauer konnten sich ein Bild über das vorhandene Kräfteverhältnis machen. Eilendorf bekam keinen Zugriff. Weder auf dem Flügel noch im Zentrum war das gewohnt kompakte Spiel der Gäste zu sehen. Ein Durchbruch über Hahns linke Angriffsseite über Gerrit Gobbele brachte in der 18. Minute die verdiente Führung durch Takuya Morita. Doch Hahn versäumte es im Anschluss, die Überlegenheit auch im Ergebnis auszudrücken und die Ratlosigkeit des Gastes zu bestrafen. Stattdessen brachte man durch einen individuellen Fehler den Gast zurück ins Spiel. Avdija nutzte diesen in der 34. Minute zum Ausgleich, der auch gleichzeitig den Pausenstand bedeutete.
Hahn kam auch nach der Pause besser in die Begegnung. Der enorm starke Onuki besorgte mit einem überlegten Distanzschuss in der 49. Minute die erneute Führung. Diese hielt nicht lange. Wiederum stellte man sich in der Defensive ungeschickt an. Anstatt den ersten Ball zu klären, verpasste man diesen Moment und so kam es zu einem Gestocher im Strafraum, bei dem der Ball aus kurzer Distanz an Classens Hand sprang. Den Handelfmeter verwandelte der Gast sicher. Hahn steckte auch diesen Ausgleich weg und behielt weiter Oberwasser. Lohn war die erneute Führung: Stefan Banzet traf in der 55. Minute per Kopf. Doch dies war noch nicht die Entscheidung. Hahn verstand es nicht, zum einen die langen Bälle aus dem Spiel zu unterbinden und zum anderen, weil diese erste Lösung nicht immer gelingen kann, sich dann in der anstehenden Spielfortsetzung klug zu verhalten. Man ließ es zu Standardsituationen kommen, von denen eine den erneuten Ausgleich brachte. Afamefuna traf in der 76. Minute per Kopf. Als sich in der 90. Minute alle Beteiligten schon mit dem Remis angefreundet zu haben schienen, überschlugen sich nochmals die Ereignisse. Zunächst konnte der Eilendorfer Schamberg einen Hahner Abwehrschnitzer während der Spieleröffnung zum schmeichelhaften 3:4 nutzen. Doch war auch dies noch nicht der Schlusspunkt, denn in der 92. Minute konnte abermals Banzet zum 4:4 Endstand verwandeln.
Trainer Oliver Heinrichs: „Wir sind in beiden Halbzeiten deutlich besser ins Spiel gekommen, haben jeweils eine verdiente Führung erzielt und konnten nicht den wichtigen zweiten Treffer nachlegen. Gelegenheiten waren da, Überlegenheit allemal. Bei allen 4 Toren des Gastes haben wir tatkräftige Unterstützung angeboten und von daher beschweren wir uns nun nicht. Wir werden stattdessen darüber reden, wie wir das in Zukunft noch besser machen können. Wir können auch nach diesem Endergebnis sehr ruhig schlafen und wissen, dass wir perspektivisch auf einem sehr guten Weg sind. Allein das macht uns Lust auf mehr.“